Der Igel, ein faszinierendes Säugetier, das zu den Erinaceidae gehört, ist bekannt für seine einzigartige Verteidigungsstrategie – ein Mantel aus tausenden scharfer Stacheln. Diese kleinen Kerle sind wahres Meister der Tarnung und des Überlebens, perfekt angepasst an ihre nächtliche Lebensweise in Wäldern, Gärten und sogar urbanen Gebieten.
Eine stachelige Erscheinung
Igel sind nicht gerade Schönheiten im klassischen Sinne. Mit ihrem gedrungenen Körperbau, den kurzen Beinen und dem charakteristischen Stachelkleid wirken sie eher wie wandelnde Pincushions. Doch ihre unkonventionelle Schönheit liegt in ihrer Funktionalität. Die etwa 5.000 bis 7.000 Einzelstacheln, die auf einem
Muskelsystem angeordnet sind, dienen als Schutzschild gegen Fressfeinde. Wenn ein Igel bedroht wird, rollt er sich zu einer Kugel zusammen und präsentiert seine stachelige Rüstung. Selbst der hungrigste Fuchs würde zweimal überlegen, bevor er sich an so eine Mahlzeit heranwagt.
Das Leben eines Nachtschwärmen
Igel sind nachtaktive Tiere, die den Tag in ihren Verstecken verbringen – unter Hecken, in Baumwurzeln oder selbst in verlassenen Kaninchenbauten. Die Nacht gehört ihnen, und sie nutzen diese Zeit, um ihre kulinarischen Vorlieben zu befriedigen.
Igel sind Allesfresser mit einem ausgeprägten Sinn für Gourmet-Schlemmen. Schnecken, Insekten, Würmer, Fröschenlaichen und sogar kleine Wirbeltiere gehören zu ihrem Speiseplan. Im Herbst müssen sie sich auf die kalte Jahreszeit vorbereiten und fressen daher besonders viel, um genug Fettreserven anzulegen.
Winterruhe – ein energiesparendes Nickerchen
Wenn der erste Frost kommt, ziehen sich Igel in ihren Winterschlaf zurück. In einem warmen, trockenen Nest aus Blättern, Moos und Gras verbringen sie die kalten Monate in einer Art energiesparender
Ruhephase. Ihr Stoffwechsel verlangsamt sich drastisch, ihre Körpertemperatur sinkt und ihr Herzschlag wird langsamer.
Dieser Winterschlaf dient dazu, Energie zu sparen und die harten Wintermonate zu überstehen. Im Frühjahr, wenn die Tage wieder länger werden und die Temperaturen steigen, erwachen die Igel aus ihrem Winterschlaf und starten eine neue Saison voller kulinarischer Abenteuer.
Fortpflanzung – ein kurzes, aber intensives Rendezvous
Die Paarungszeit der Igel beginnt im Mai. Die Männchen suchen eifrig nach Weibchen, um ihre Gene weiterzugeben. Nach einer kurzen
Tragezeit von etwa 35 Tagen kommen zwischen zwei und fünf
Jungigel zur Welt, die zunächst nackt und blind sind.
Die Mutter kümmert sich liebevoll um ihren Nachwuchs, säugt ihn mit Milch und hält ihn warm.
Nach etwa vier Wochen öffnen die Jungigel ihre Augen, wachsen schnell und beginnen
bald, die Welt zu erkunden. Im Herbst
sind sie dann alt genug, um
sich selbstständig zu machen.
Eine bedrohte Spezies?
Die Populationen von Igels sind in den letzten Jahrzehnten rückläufig. Dies liegt vor allem an der Zerstörung ihrer Lebensräume durch Urbanisierung und Intensivierung der Landwirtschaft. Auch der Einsatz von Pestiziden und die zunehmende Verkehrsdichte tragen zum Rückgang der Igelzahlen bei.
Es gibt jedoch Hoffnung! Immer mehr Menschen engagieren sich für den Schutz dieser faszinierenden Tiere. Sie bauen Igelhäuser in ihren Gärten,
reduzieren den
Einsatz von Pestiziden und achten darauf, dass ihre Gartenzäune keine Todesfallen für Igel darstellen.
Bedrohungen | Maßnahmen zum Schutz |
---|---|
Zerstörung der Lebensräume durch Urbanisierung | Schaffung von Grünflächen in urbanen Gebieten, Bau von Igelhäusern in Gärten |
Intensivierung der Landwirtschaft | Umsetzung von umweltfreundlichen landwirtschaftlichen Praktiken |
Einsatz von Pestiziden | Reduzierung des Pestizideinsatzes |
Verkehrsunfälle | Installation von Wildtierüberführungen an stark befahrenen Straßen |
Jeder kann seinen Teil dazu beitragen, dass diese stacheligen Überlebenskünstler auch in Zukunft unsere Wälder und Gärten bereichern können.